Aus der Broschüre „Abtrünnige“ (Defectors)

 

ZWEI AUGENZEUGENBERICHTE von ehemaligen Mitgliedern der Vin Dayal-Gemeinde „Dritter Auszug“, Trinidad, die sich als „Abtrünnige“ bezeichnen

 

(1)   „Abtrünnig“ nach 3 Jahren

Als ich Mr. Vin zum ersten Mal begegnete, dachte ich: Das ist der größte Prediger in der ganzen Welt! Alles was ich mir so gedacht hatte, fand ich in ihm bestätigt. Er sprach flüssig und mit solcher Ausstrahlung, daß du immer noch mehr hören wolltest. Ich hatte sofort das Gefühl: „Ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe.“

Sogar sein Aussehen vermittelt dir den Eindruck: Das ist ein Mann, der gesegnet ist und erfolgreich! Wie er sich kleidet, zeigt, daß er immer auf dem neuesten Stand ist und weiß, was gerade Mode ist.

Die Architektur des Gebäudes und die Ausführung hatte mich verzaubert, weil ich bei den Pfingstlern auf Trinidad noch nie eine so schöne und große Kirche gesehen hatte. Ich glaubte sofort und begann, meine Familie mitzunehmen. Nachdem ich getauft war, war ich der Versammlung des Dritten Auszugs zugespült worden als ein großer Fang, eine Regenbogenforelle, einer, der reinen Herzens war.

Doch dann dauerte es nicht lange, bis ich Dinge bemerkte, die mit der Botschaft Bruder Branhams nicht in Übereinstimmung waren, schon gar nicht für einen Dienst, der die Wahrheit zu sein schien.

Was ich als erstes bemerkte, war, daß die Leute Vin in eine Stellung hoben, die über allen anderen in der Botschaft lag. Das sei so, weil er einen besonderen Dienst habe.

 

Um diese Zeit habe ich auch gerade mein Haus gebaut, und darum schloß ich einen Vertrag ab mit der „Dritter Auszug-Gesellschaft“, um mit ihr das Dach aufzusetzen. Bei dieser Gelegenheit bekam ich eine Bemerkung eines anderen Gläubigen aus der Dritten Auszugs-Gemeinde mit, der sinngemäß folgendes sagte:

„Gott sagte Br. Branham, daß er einen Sohn haben würde, und Br. Branham dachte, daß es sich um sein physisches Kind handeln würde, und so gab er dem Kind den Namen Joseph. Aber Br. Branham wußte nicht, daß der Sohn ‚Joseph’ ein geistlicher Sohn war, der nun im Dienst stehe, und das sei Vin.“

Ich war noch neu, und das erschütterte meine Überzeugung. Von da an achtete ich auf alles sehr genau, weil ich wissen wollte, ob diese Behauptung begründet war. Es hat dann nicht lange gedauert, bis ich sah, daß Vin auf einem sehr hohen Niveau lebte, weit über dem der Versammlung, mit seinen drei oder vier Wagen, mit einem extravaganten Lebensstil und seiner Vorliebe für teure Kleidung und wie man bei jeder Veranstaltung den roten Teppich für ihn ausrollte, - das genügte, um mich davon zu überzeugen, daß bestimmt irgendwas verkehrt war. Meistens war er mit den Diakonen zusammen, und wenn er unter den übrigen Leuten ist, muß er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich bemerkte schließlich, daß dieser stolze Geist nicht nur auf ihm selbst, sondern auf seiner ganzen Familie liegt. Anfangs habe ich solche Gedanken dem Teufel zugeschrieben, aber immer wieder gab es Situationen, in denen sie bestätigt wurden.

Gab es jemanden in der Versammlung,  der Geld hatte oder sonst nützlich war,  galt derjenige für ihn als wichtig. Die ganze Versammlung ahmte Vins äußere Erscheinung nach. Ich selbst hatte damit begonnen, sehr kurzes Haar zu tragen, um wie Vin auszusehen. Andere Mitglieder gingen noch weiter und wollten ebenso viele Kinder haben wie er. Es ist nichts Besonders bei den Leuten vom „Dritten Auszug“, neun oder zehn Kinder zu haben, weil man damit seinen Gehorsam gegenüber dem Wort zeigen möchte, wie Vin es anwendet. Was sie dabei nicht beachten, ist, daß Vin sehr wohl in der Lage ist, für seine vielen Kinder zu sorgen.

 

Ich habe beobachtet, wie sie hinter dem Geld her sind und welchen psychologischen Dreh die Diakone und Vertrauensleute anwenden, um das neue Million- Dollar-Gebäude zu errichten. Das war der Zeitpunkt, wo ich mir sagte, genug ist genug. Auf keinen Fall kann das die Botschaft Bruder Branhams sein. Ich glaube, daß Gott mich zu einem Zweck durch diese Stationen gehen ließ, nämlich um zu erkennen, in welchem Ausmaß der Nikolaitengeist in der Botschaft wirksam ist. Immer habe ich mich gefragt, wie es möglich ist, daß ein Mann so hoch aufsteigen und trotzdem eine so große Versammlung von sich und seinen Reden überzeugen kann, während doch sein tatsächliches Leben und sein Beispiel sich mit der Botschaft Br. Branhams nicht verträgt. Das ist dieselbe Art von Täuschung, die auch die Katholische Kirche zur Anwendung bringt, um die Welt zu hintergehen. Immer wenn ich das Buch „Abtrünnige von der Indianer Chef Autorität Exodus“ lese, fühle ich mich gesegnet, und dann weiß ich, daß die Schlacht gerade begonnen hat, diesen Nikolaitengeist in der Botschaft von Mal. 4 zu entlarven.

 

Ich sitze nun unter einem von Gott berufenen Mann, der eine Offenbarung über Br. Branhams Botschaft hat. Ich bin glücklich, meine Familie ist glücklich, meine Seele ist glücklich, und nun fühle ich mich wie ein Christ.

Ich danke Gott, daß ich und meine Familie all die falschen Lehren und Dienste Vins, die er beansprucht, öffentlich verurteilen, die ich erst vollständig verstanden habe, als ich die Diener Gottes hörte und das Buch der „Abtrünnigen“ las. Ich empfinde es als Vorrecht Gottes, nun ein Teil der „Abtrünnigen-Versammlung“ zu sein und ein treuer Zeuge gegen den Antichristen, der in einem der größten Hochstapler von Br. Branhams „Neuem Dienst“ wirksam ist.

 

 

(2)   „Abtrünnig“ nach 14 Jahren

Nachdem ich 14 Jahre in „Dritten Auszug“ von Trinidad verbracht hatte, bin ich weggegangen. Meine Entscheidung, den „Exodus“ zu verlassen, erstreckt sich über Jahre der Identifikation, der Teilhabe, der strengen Regeltreue und der Unterstützung, zeitweilig voller Freude und Glück, mit geistigem Frieden und großer Erwartung gegenüber den Verheißungen, die vor uns lagen. Während ich diesem ‚dritten’ Auszug weiterhin folgte, den Pastor Vin anführt, verwandelte sich mein Leben allmählich in Sorge, Depression, Herzbeschwerden und ein Gefühl der Enttäuschung.

Ich erinnere mich, als ich Pastor Vin zum ersten Mal sein Evangelium darlegen hörte, war ich sofort beeindruckt von seiner großen Redegabe und seiner Fähigkeit, die Schrift und die Prophezeiungen Br. Branhams anscheinend lebendig zu machen.[1] Die Dinge, über die er sprach, fesselten mein Interesse, und ich empfand sogleich das Bedürfnis, mehr von diesem ausdrucksvollen Redner zu hören. Kurz nach meiner ersten Begegnung mit ihm in den frühen 80ern traf ich meine Entscheidung und schloß mich seiner Gemeinde an.

Seit meinem Beginn bei „Auszug“ war ich überglücklich zu sehen, daß sich die Kirche mit mehr und mehr Menschen füllte. Die Frauen kleideten sich anständig, die Männer schienen streitbar zu sein. Vor dem Gottesdienst knieten die meisten Leute nieder und beteten schon lange Zeit, bevor die Anbetung begann. Die Musiker spielten christliche Musik, und alle Dinge in der Gemeinde wurden mit apostolischem Bezug getan. Alle Versammelten schienen ein Herz und eine Seele zu sein und warteten gespannt darauf, diese große und mächtige Entfaltung der „Sieben Donner“ zu hören, die ihr Schmettern fortsetzten.

Bevor ich dieser sogenannten mächtigen Bewegung Gottes beitrat, hatte ich Gelegenheit, viele Spoken Word Botschaftshefte zu lesen, was mein Herz in Flammen setzte und dazu führte, daß ich das Siebte Siegel, die Sieben Donner, den Dritten Zug, die Supergemeinde und alle die Prophezeiungen unseres Propheten William Branham eifrig erforschte. Pastor Vins Evangelium (!) schien die perfekte Parallele zu all diesen vorerwähnten Verheißungen zu sein. Aus Wochen wurden Monate, aus den Monaten wurden Jahre, und ich war überwältigt von dem großartigen Bild, das sich vor meinen Augen entfaltete. Dieser Mann, der zur Botschaft gekommen war, behauptete, daß ihm das Verständnis für Gottes Plan und Programm nach dem Heimgang Bruder Branhams gegeben worden sei: von 1966 an bis jetzt.

 

Dieses Verständnis und die Supersalbung, die gegen Ende der 70er über ihn kam, waren nur der Keim, der sich auswuchs zu einem Netz von Ämtern und Ansprüchen, die geschickt durchwebt waren von Schriftstellen und der Botschaft der Stunde. Wenn man erst einmal über Jahre einer Täuschung von dieser Größenordnung ausgesetzt war, ist es alles andere als einfach, sie zu entdecken. Das gilt erst recht, wenn man sich einem Mann anvertraut hat, den man als ein erwähltes Gefäß betrachtet, und noch viel mehr, wenn dieser Mann behauptet, in den Bereichen zu leben, wo er fortwährend göttliche Anweisungen erhält, um die Braut Jesu Christi zu führen.

 

Während ich nun zu Füßen von Gott-berufenen Männern sitze, denke ich zurück an jene Tage, als ich so gewaltigen Äußerungen tatsächlich Glauben schenkte, daß diese Stimme die unbekannten Donner hervorbrachte... Wie war ich doch betrogen, daß ich solche Lehren und Behauptungen schluckte wie ...

§         Ausgießen des Spätregens 1981

§         Beginn des zweiten Zyklus (der zweiten Folge) (– was immer das sei...)

§         „Ich werde diesen Weg noch einmal reiten“ als tatsächliches Ereignis in einer Ein-Mann-Aktion, wodurch Offb. 10: 8-11 erfüllt würde

§         durch diesen Dienst sei ein neuer und lebendiger (!) Weg für die Braut weltweit geöffnet worden

§         das Blut sei nun nicht mehr auf dem Gnadenstuhl im Himmel, der Gnadenstuhl sei nun im Herzen der Braut [2]

§         die Öffnung der sieben Posaunen

§         Lesen der geheimnisvollen Schrift in der Pyramide, was den neuen Namen bekannt machen würde

§         und viele andere prophetische Aussagen, die sich in diesem „Exodus“ buchstäblich erfüllen würden.

 

Alle diese Predigten, Lehren, Behauptungen und Kundgebungen habe ich selbst gehört bzw. gesehen und sie eine Zeitlang auch geglaubt, bis in mir Fragen und Zweifel aufkamen, als ich sah, wie man die Maßstäbe der Botschaft fallen ließ und kompromittierte, was dazu geführt hat, daß die Gemeinde sehr schnell in die Weltlichkeit abrutschte. Das brachte mich dazu, diese sog. mächtige Bewegung Gottes genauestens zu beobachten. Doch bevor ich dahin kam, war ich stolz darauf, den Gott des Himmels mit meinen kostbaren Brüdern und Schwestern der Versammlung vom Dritten Auszug anzubeten. Und anfangs habe mich am Singen und der Ehrfurcht erfreut und an den gut zusammengesetzten Predigten. Allerdings wurde das Singen und die Musik zum Greuel, nachdem seine Lehren satanisch geworden waren.

 

So lange ich lebe, werde ich nicht die Tage vergessen, als ich zur Botschaft kam und diese Spoken Word-Hefte mir ganz groß wurden und nichts in der Welt mehr zu zählen schien. Mein Verlangen war es, ein Teil dieser Supergemeinde zu sein, und ich sehnte mich danach, dasselbe Leben zu leben, das von den Aposteln und Bruder Branham kundgetan worden war.

 

Gott sei Dank habe ich den Plan zur Erfüllung dieses Verlangens gefunden, nachdem ich zu dem Thema „Nachahmungen von Bruder Branhams Neuem Dienst in der Endzeit“ die Predigten eines Dieners Gottes gehört habe. Mir wurden die Augen geöffnet über diesen großen Betrüger und seine wohlbekannten Behauptungen über den Dienst Christi, durch die ich so verführt worden war.

 

 

 

 

 



[1] Das sind genügend Gründe, weshalb die internationale Reputation entstehen konnte: der Mann hat Charisma, sicher ist er ein glänzender Rhetoriker. Das genügt, um bei Auslandsbesuchen Eindruck zu machen. Das reale Leben in seiner Gemeinde kann niemand sehen. Niemand denkt daran, die glänzende Fassade einmal anzukratzen! Paulus hat sein eigenes Auftreten ganz anders beschrieben, siehe 1. Kor. 2

[2] Wurde auch in Deutschland von den Anhängern Henk Haarbrinks geglaubt